Bergsportseite

Natursport – Klettern

Wenn man technische Hilfsmittel nur zur Sicherung einsetzt, so fasziniert beim klettern die Ursprünglichkeit, dass Auseinandersetzen mit der Natur und seiner eigenen körperlichen Leistungsfähigkeit.

Je näher man an seiner Leistungsgrenze klettert, umso konzentrierter sind die Sinne. Alles andere verliert in diesem Augenblick jede Bedeutung. Das sind Momente in denen man sich unsterblich fühlt.

Diese Gefühle werden noch verstärkt wenn man ganz auf eine Sicherung verzichtet, also „free solo“ klettert.

(Dabei ist jede Art von "Sport" nur möglich wenn man über seine Existenzsicherung hinaus Geld und Freizeit zur Verfügung hat.) 

Das immer höhere „vernageln“, das heist die verstärkte Anbringung von Haken und Sicherungsringen, unserer heimischen Felsgebilde und die Praktiken wie das „Topropen“ verwässern allerdings immer mehr diese Gefühle. Zugunsten vermeintlicher Erhöhung der Sicherheit werden die Felsen zur Turnhallenarena. Wege werden „gemacht“, denen man ohne diese „Sicherheit“ nicht gewachsen wäre.

 

Das individuelle Naturerlebnis heute auch als Abenteuer bezeichnet, wird immer mehr nur Show. Dabei ist die Naturverbundenheit ein Merkmal, welches bei allen Menschen mehr oder weniger verwurzelt ist. Das alle Natursportarten so boomen, ist ein Zeichen dafür. Aber auch dafür, wie mit dem Outdoor - Markt gute Geschäfte zu machen sind.

 

Allen Natursportarten eigen ist die Ausweitung menschlicher Einflüsse auf die Natur und damit eine weitere Beeinträchtigung der in ihr lebenden Tier- und Pflanzenarten. Die immer mehr zunehmenden anthropogenen Einflüsse sind für das Artensterben verantwortlich, welches von der Allgemeinheit aber nicht gesehen werden will. Wird dieses Phänomen doch auch nicht von den Medien in das Bewusstsein der Menschen gebracht. Im Vordergrund steht doch nur eine immer unberechenbarere Tagespolitik die nur auf die Mehrung von Vermögen und Macht ausgerichtet ist.

 

"Warum erinnert uns hier, wo die Seele bewundernd dahinschmilzt,
in der unendlichen Pracht dieser erhab`nen Natur
tölpisches Narrengeschmier an das elende Treiben der Erde,
huld´´ gend mit läppischem Witz seinem erbärmlichen Ich?
Diese entheiligten Blätter bestät´´  gen von neuem die Wahrheit:
Da wo der Haufe erscheint, wirft er das Schöne mit Kot."

Robert Blum 1832 im Gästebuch des Kuhstalls
(Es ging um die Unsitte seinen Namen mit Farbe an die Felswände zu schreiben)